was macht der affe mit der kunst?
labor meets leben.
So mancher Kulturbanause lästert, moderne Malerei sei nichts weiter als infantile Kleckserei. Aber können Kleinkind, Affe, Elefant und Co tatsächlich den Profis Konkurrenz machen?
Kunst to go – statt Nikotin- wird bei der Art-Machine die Kunst-Sucht bedient. Und der Selbstversuch zeigt, dass dies auf farbenfroh-lebendige Weise gelingt. Je nach Laune zeigt sich der malerisch-naiven Automaten-Nutzerin entweder ein grasgrünes Surfbrett auf stürmischen Wellen oder eine fies dreinschauende Fratze mit blauer Frisur. Hier war ein Künstler am Werk, Ingo Pehla, der auch größere schöne Bilder malen kann. Nun fragt sich der eine oder andere Passant dann aber doch vielleicht klammheimlich, ob nicht auch ein ambitioniertes Kleinkind hin und wieder vergleichbare Kunstwerke zaubern kann.
Abgesehen von den stolzen Eltern pinselschwingender Kleinkinder, überzeugen die abstrakten Expressionisten im Allgemeinen dann doch mehr. Und zwar neben Kunst-Kennern auch die normale Bevölkerung. Das fanden Hawley-Dolan und Winner in einer Studie (2011) heraus, in der sie zwei verblüffend ähnliche Werke gegenüberstellten, jeweils eines von einem ausgewiesenen Profi und eines von einem Kind, Affen oder Elefanten. Und zum Glück: die Betrachter fanden die Werke der Künstler tatsächlich professioneller. Während sich die Kunst-Studenten die “echte” Kunst auch ins Wohnzimmer hängen würden, lässt sich die allgemeine Bevölkerung hier und da dann aber doch mehr von den Malereien der Unprofessionellen begeistern.
Eine ganz andere, nämlich praktische, Verknüpfung zwischen Kunst und Wissenschaft kann auftreten, wenn die wissenschaftliche Arbeit als Kunst verpackt werden soll. Ein hervorragendes Beispiel dafür wie sich eine 4-jährige Promotion in einem 24-Stunden-Projekt auf einen 2-Minuten-Film zusammenkürzen lässt, kann man hier sehen: http://player.vimeo.com/video/24537840
Wer nicht nur langatmige Verkündigungsfeiern aufmischen möchte, kann, sofern er oder sie zu den besonders mutigen gehört, dem ganzen noch die Krönung verpassen und den Spaß auch noch tanzen. Bei guten Ideen, Rhythmus im Blut und vor allem einer gut aufgelegten Arbeitsgruppe kann man dafür dann sogar prämiert werden und in Science landen. So wie Maureen McKeague, die ehrenwerte Gewinnerin des Dance your Ph.D.-Contest 2010: http://player.vimeo.com/video/14528924
Wer gerade keine Promotion zur Hand hat und trotzdem Wissenschaft und Film aktiv oder passiv verknüpfen möchte, sei an dieser Stelle an das Image Science Film Festival verwiesen. Auch in diesem Oktober werden in New York wieder Künstler, Wissenschaftler und natürlich die Öffentlichkeit zusammentreffen und wer möchte, kann bis zum 15. August noch einen Beitrag anmelden. Und gewinnen kann man natürlich auch hier wieder etwas.
Und da dieser Blogeintrag jetzt sowieso in die Nerd-Ecke abgerutscht ist, sei an dieser Stelle auch noch der neue und erste Film der PhD-Comic-Helden promotet. Zusätzlich zu den liebgewonnenen regelmäßigen Aufheiterungen des Uni-Lebens, dürfen die ins Herz geschlossenen PhD-Stereotype dann auch mal in voller Länge den Grad-School-Wahnsinn karikieren. http://player.vimeo.com/video/24506038